III. „Dies Arbeiten selbst ist etwas so beglückendes“ – das Gesamtwerk
„Die Stadtanlage von Peking. Ihre historisch-philosophische Entwicklung“ ist das Ergebnis von Marie Luise Gotheins Besuch des Himmelstempels und der Verbotenen Stadt in Chinas damals bereits ehemaliger Hauptstadt. Als der Text veröffentlicht wurde, hatte Chiang Kai-shek bereits Nanjing (Nanking) zur chinesischen Kapitale gemacht. Die unruhige politische Situation in China thematisiert auch die Autorin. Auch andere China-Reisende, von deren Publikationen Gothein profitierte, mussten sich mit der turbulenten politischen Situation auseinandersetzen. Aus dem Buch des Sinologen Ernst Börschmann entnimmt sie zahlreiche Abbildungen. Dieser hatte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts umfangreiches Bildmaterial über chinesische Architektur zusammengetragen.
In ihrem Aufsatz beschreibt Gothein die Bedeutung der chinesischen Architektur, sie bewundert die „wundervolle Strenge“ der Axialität des ganzen Komplexes. Aber auch mythische Aspekte kommen zur Sprache: Sie leitet ihre Betrachtungen mit Bemerkungen über die ideale Beschaffenheit des Bauortes, „Feng Shui“, und die kosmischen Gegensätze von „jang“ und „jin“ ein.
III.5
d) Marie Luise Gothein: Die Stadtanlage von Peking. Ihre historisch-philosophische Entwicklung, Augsburg: Dr. Benno Filser Verlag, 1929
UB Heidelberg, 2013 D 758 RES
e) Ernst Boerschmann: Baukunst und Landschaft in China. Eine Reise durch zwölf Provinzen, Berlin: Wasmuth, 1923
UB Heidelberg, A 5269-24-75 Folio