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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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III. „Dies Arbeiten selbst ist etwas so beglückendes“ – das Gesamtwerk

In Marie Luise Gotheins Aufsatz „Vom Malaiischen ‚Adat‘-Haus“ findet sich ein sinnfälliger Zusammenhang zwischen malaiischer und europäischer Kultur. In dieser Studie möchte sie „den innigen Zusammenhang zwischen adat-Haus und Volksleben schildern“. Sie beschreibt die kultischen Handlungen, die mit dem Hausbau bestimmter Stämme einhergehen, die Funktion und Ausschmückung der Gebäude. Für das Volk der Niaser, die auf einer Insel vor Sumatra lebten, stellt sie fest, dass diese die „ganz fremde Kunst“ des Treppenbaus beherrschten. Damit verbindet Gothein das vor Ort gesehene Motiv mit ihren Untersuchungen über Gartenkunst in Europa. In der „Geschichte der Gartenkunst“ stellt sie den italienischen Renaissancegarten mit seiner Fähigkeit, Haus und Garten durch Treppenanlagen zu verbinden, als Ideal dar.

Es zeigt sich hier, dass Gothein auch die ihr fremde Kultur durch die Brille ihrer etablierten Leitmotive sah. Die Frage nach der Treppe als verbindendes Element von Haus und Umgebung zieht sich durch viele Kapitel ihrer „Gartenkunst“, so fiel es ihr auch für die kleine Insel Nias als sinnfällig auf.

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