III. „Dies Arbeiten selbst ist etwas so beglückendes“ – das Gesamtwerk
Mit Unbekümmertheit überwand Gothein die Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen und wagte sich auf neue Felder vor. Die positive Resonanz, die sie dabei erntete, bestärkte sie in ihrer Herangehensweise.
Dies belegt ihre letzte Publikation, ein 20 Seiten langes Nachwort zu einer Boëthius-Übersetzung. Ihr Mann Eberhard Gothein hatte zeit seines Lebens an der Übertragung gearbeitet, der älteste Sohn Wolfgang gab das Buch nach dem Tod beider Eltern heraus. Gothein führt darin in die Biographie, das Werk und den Denkhorizont des Gelehrten ein – als hätte sie ihr Leben mit dem Studium der spätantiken Philosophie verbracht.
Die aktuelle Boethius-Forschung bewundert heute noch ihre informierte und ausgewogene Darstellung.
III.3f
Anicius Manlius Severinus Boethius: De consolationis philosophiae / Trost der Philosophie, übersetzt von Eberhard Gothein, Berlin: Verlag Die Runde, 1932
UB Heidelberg, D 6950-5