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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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III. „Dies Arbeiten selbst ist etwas so beglückendes“ – das Gesamtwerk

Bereits zu Beginn ihrer anglistischen Forschungen hatte sich Marie Luise Gothein mit Shakespeare beschäftigt. Ihren ersten Aufsatz über ein Shakespeare-Thema veröffentlichte sie aber erst 1916. Noch einmal sechs Jahre später trat sie mit eigenen Übersetzungen an die Öffentlichkeit.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine Neuübertragung der Werke Shakespeares hochaktuell. Es ging darum, die veraltete Schlegel-Tiecksche Übersetzung in zeitgemäßes Deutsch zu kleiden. Diese erste deutsche Übertragung durch Wilhelm Schlegel und seine ‚Erben‘ Johann Ludwig Tieck, dessen Tochter Dorothea und des Grafen Wolf von Baudissin galt und gilt zwar trotz ihrer hybriden Entstehungsgeschichte als Klassiker. Dennoch hatte die Kritik an dieser Hybridität und der Orientierung am deutschen Klassizismus schon seit der Veröffentlichung zu immer neuen Bearbeitungen geführt. Zu Gotheins Zeit wurde eine sprachliche Klärung drängend.

Gotheins drei Verbesserungen der Schlegel-Tieckschen Ausgabe – „Cymbelin“ (1922), „Romeo und Julia“ (1923) und „Viel Lärm um nichts“ (1925) – wurden von zeitgenössischen Rezensenten wohlwollend aufgenommen. Heute stehen aber viel stärker die sprachlichen Neuschöpfungen Friedrich Gundolfs aus der gleichen Zeit und ihr Zusammenhang mit der Stefan George-Ästhetik im Fokus der Forschung.

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