III. „Dies Arbeiten selbst ist etwas so beglückendes“ – das Gesamtwerk
Auch ihr zweites Buch über den englischen Romantiker John Keats wurde ein vielbenutztes Lehrbuch. Als Eberhard Gothein 1904 seinen Lehrstuhl an der Universität Heidelberg antrat, berichtete er von seinem Besuch in der Bibliothek: „Übrigens habe ich mich überzeugt, daß Dein Wordswortt [sic] u. Keats zu den gelesensten Büchern gehören. Der Keats ist ganz abgegriffen und geht fast aus dem Leime“.
Für ihren „Keats“ stand ebenfalls das Motiv, ihn in Deutschland bekannter zu machen, im Vordergrund. Dazu veröffentlichte Gothein im Jahr vor dem Erscheinen des Buches einen Artikel in der Zeitschrift „Anglia“. Anlass gab ihr der einhundertste Geburtstag des Dichters. „Zu Keatsˈ Gedaechtnis“ fügte sie eine Übersetzung von dessen 42 Strophen umfassenden Gedicht „The Eve of St. Agnes“ an und stellte ihren Lesern den Romantiker als ein „verspätetes kind der renaissance“ vor.
III.1
b) Marie Luise Gothein: Zu Keatsˈ Gedächtnis, in: Anglia. Zeitschrift für englische Philologie, 18 (1896), S. 101–112
UB Heidelberg, F 729 A::18.1896
c) Marie Luise Gothein: John Keats. Leben und Werke, Halle a.S.: Niemeyer, 1897
UB Heidelberg, G 8348-14::1-2