I. Die „Geschichte der Gartenkunst“ – ein Standardwerk seit 100
In ihrem Vorwort zur „Geschichte der Gartenkunst“ erwähnt Marie Luise Gothein wenige Vorläuferwerke. Diese sind aber auch rückblickend gesehen die wichtigsten Meilensteine in der Geschichtsschreibung vom Garten.
Besonders Hugo Kochs „Sächsische Gartenkunst“ sei ihr zu einer der wenigen „freudig begrüßten Vorarbeiten“ geworden, während August Grisebach „einen beachtenswerten Versuch“ geliefert habe, historische Gärten typologisch zu systematisieren. Beide Bücher sind als wissenschaftliche Qualifikationsschriften entstanden. Kochs Buch ist eine Dissertation, Grisebach habilitierte sich mit seiner Untersuchung.
Gothein schließt nicht-wissenschaftliche Werke als Vorbilder in ihrem Vorwort aus. Sie konzentriert sich auf eine kunst- und kulturhistorische Zugangsweise. Technisch-naturwissenschaftliche Untersuchungen, etwa zur Pflanzen- oder Materialverwendung, klammert sie aus. Damit beeinflusst sie die Art, wie über Gartenkunst geschrieben wurde, nachhaltig.
I.5
e) Hugo Koch: Sächsische Gartenkunst, Berlin: Verlag Deutsche Bauzeitung, 1910
UB Heidelberg, K 6382
f) August Grisebach: Der Garten. Eine Geschichte seiner künstlerischen Gestaltung, Leipzig: Klinkhardt & Biermann, 1910
UB Heidelberg, 84 B 259