I. Die „Geschichte der Gartenkunst“ – ein Standardwerk seit 100

Durch ihren kunst- und kulturgeschichtlichen Fokus begründete Marie Luise Gothein mit der „Geschichte der Gartenkunst“ eine neue Wissenschaft vom Garten. Vorarbeiten waren eher praktischer Natur – doch ohne diese hätte ihr Werk nicht entstehen können.

Die früheste systematische Darstellung der Gartenkunstgeschichte ist die von Christian Cay Lorenz Hirschfeld im ersten Band der „Theorie der Gartenkunst“ von 1779. Sie brachte verschiedene Historisierungsbestrebungen hervor, darunter die im 19. Jahrhundert vorherrschende ‚große Erzählung‘, die in einer eigenständigen literarischen Gattung der Gartenkunstgeschichtsschreibung mündete. Das „Lehrbuch der schönen Gartenkunst“ von Gustav Meyer ist ein Hauptvertreter dieser Gattung. Jahrzehntelang diente es als normatives Handbuch zu Gartenkunst und Gartenbau (1860 publiziert, 1873 und 1895 weitere Auflagen).

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I.5
a) Christian Cay Lorenz Hirschfeld: Theorie der Gartenkunst, 5 Bde., Leipzig: Weidmann, 1779–1785
UB Heidelberg, T 355 RES

b) Gustav Meyer: Lehrbuch der schönen Gartenkunst. Mit besonderer Rücksicht auf die praktische Ausführung von Gärten und Parkanlagen, Berlin: Ernst & Korn, 21873
UB Heidelberg, 85 B 1373 ML