I. Die „Geschichte der Gartenkunst“ – ein Standardwerk seit 100
„Im Gothein stehts“ – Rezension und Rezeption der „Geschichte der Gartenkunst“ in Deutschland
Die Reaktionen auf die Publikation der „Geschichte der Gartenkunst“ waren überwiegend positiv. Der spätere Bundespräsident Theodor Heuss, der Gartenarchitekt Leberecht Migge und zahlreiche Kunsthistoriker lobten das Werk, aus seiner Materialfülle bedienten sich unzählige Forscher. Bis heute werden die zwei Bände als Standardwerk wahrgenommen.
Der Gartenarchitekt des ‚Reformgartens‘ Leberecht Migge feiert in seiner Rezension die „Geschichte der Gartenkunst“ als „Erlösung“. Es habe ein Führer durch die „Gartengeschichte der Völker“ gefehlt. Vor allem nimmt er das Buch in Anspruch, um seine eigenen Vorstellungen von der ‚neuen Gartenkunst‘ zu formulieren. Es möge befreien von „Dünkeln und Irrtümern“ – gemeint ist der gegenwärtige Stil. Das Buch stilisiert er als „Der große Gothein“. Dieser Begriff irritierte die Autorin.
I.3a
Rezension von Leberecht Migge: Was kann der moderne Gartengestalter aus der Geschichte lernen? (Zu Gothein´s Buch), in: Die Gartenkunst, 27/6 (1914), S. 90–93
Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Za 5511