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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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HandSchrift – Bewährt mit Pinsel und Feder



Gegenüber der Seite mit dem Wappen des Zisterzienserklosters und des Abtes Johannes Stantenat ist zu Beginn des Psalters König David im Binnenfeld der Initiale dargestellt, im bas-de-page der Kampf Davids gegen Goliath

Der Zisterzienserabt als Bücherfreund – Das Salemer Abtsbrevier

Das Salemer Abtsbrevier, das die Texte für das monastische Stundengebet enthält, besteht aus zwei Bänden – dem Winterteil und dem Sommerteil. Es wurde 1493/94 vom 28. Salemer Abt Johannes Stantenat (1471–1494) für seinen persönlichen Gebrauch in Auftrag gegeben.

Im Kolophon nennt sich der Schreiber Amandus Schäffer. Er berichtet, dass er 1493 von einem Kloster aus einem Vorort Straßburgs nach Salem flüchtete und dieses Brevier mit eigener Hand unentgeltlich als Dank für sein Asyl geschrieben habe. Johannes Stantenat, der kunstsinnige Abt, habe das bei seinem Tod unfertige Brevier mit verschiedenen geheimnisvollen Figuren und Farben an den Rändern und Initialen illuminieren und sein Nachfolger Johannes Scharpfer habe es für 200 Rheinische Gulden vollenden lassen.

Der Buchschmuck des Abtsbreviers wurde von einem Nürnberger Buchmaler geschaffen. Das legen jedenfalls zahlreiche Parallelen zu gleichzeitigen Werken der Nürnberger Buch- und Tafelmalerei nahe.

Der Beginn des Psalteriums im ersten Band wird durch eine Initialzierseite mit König David im Binnenfeld der Initiale eingeleitet. Der Text ist von einer Bordüre mit goldenen Blattranken umrahmt. Am unteren Seitenrand (bas-de-page) ist der Kampf Davids gegen Goliath zu sehen.

Auf der gegenüberliegenden Seite werden die Wappen des Zisterzienserklosters und des Abtes Johannes Stantenat dargestellt. Gerahmt von goldenen Blattranken, halten zwei steigende Löwen Abtsstäbe in der einen Klaue und Wappenschilde in der anderen. In der Mitte vor blauem damasziertem Grund schwebt eine mit Edelsteinen besetzte goldene Mitra. Oben ist gleich zwei Mal die Jahreszahl 1494 zu lesen.

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