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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Digitalisierungsprojekte

Rezeption der Antike im semantischen Netz: Buch, Bild und Objekt digital

kniender antiker Soldat in Montur mit SpeerSeit dem frühen 16. Jahrhundert unternahmen französische, englische und deutsche Gelehrte Expeditionen zu den antiken Stätten im Mittelmeergebiet.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich eine Antikenbegeisterung entwickelt, die zu Forschungsreisen und Ausgrabungen im großen Stil führten, z. B. von Vereinigungen wie der Society of Dilettanti, der Royal Society und auch von Staatsoberhäuptern wie Napoleon Bonaparte.

Dokumentationen dieser Reisen und Ausgrabungen wurden in teils aufwendig mit Kupferstichen und Lithographien illustrierten Druckwerken veröffentlicht. Diese Publikationen liefern heute noch wichtige Informationen über antike Bauwerke und größere Fundkomplexe.

Fundstücke wurden nicht selten von Expeditionsteilnehmern in ihre Heimatländer mitgenommen, so dass die historischen Publikationen sogar oft Auskunft über die Herkunft antiker Gegenstände geben können.

Die Drucke reflektieren daher nicht nur einen wesentlichen Teil der Antikenrezeption dieser Epochen, sondern dokumentieren auch die Geschichte der Archäologie und der Ägyptologie an sich. Sie geben Einblicke in den Wandel des Antikenverständnisses von Barock, Aufklärung und Klassizismus und verdeutlichen die archäologische Publikationsgeschichte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Zahlreich erschienene Reiseberichte liefern überdies zeitgenössische Eindrücke von den Kulturen der bereisten Länder.

Projektbeschreibung

Das Projekt hat die Digitalisierung und Erschließung von ca. 3.000 in der Auseinandersetzung mit Grabungen und Funden der antiken Kulturen im Mittelmeergebiet entstandenen historischen Druckschriften zum Ziel.

Die Bände, die aus den Beständen der UB Heidelberg und des DAI Rom stammen, werden über das Internet frei zugänglich gemacht. Die Online-Präsentation bietet somit die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig im historischen Druck zu blättern und einzelne Seiten nach Bedarf gezielt zu vergrößern oder zu verkleinern.

Auch große Tafelwerke können in derselben Weise außerhalb von Lesesälen betrachtet werden. Durch die Bearbeitung mit Texterkennungssoftware ist eine Volltextsuche in der Mehrzahl der digitalisierten Druckwerke möglich. In ausgewählten Projektteilen sollen Formen der semantischen Vernetzung erprobt werden, so z.B. die Kontextualisierung von archäologischen Objekten oder der Einsatz semantischer Dokumentationsstandards.

Die Ergebnisse werden in einer gemeinsamen Projekthomepage präsentiert, deren Redaktion an der UB Heidelberg erfolgt.

Gefördert durch

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektbeginn

01.09.2009

Weitere Informationen

Vorschau der Exponate

(Zum Rundgang Bilder anklicken)

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