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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die UB gestern: Der Bibliotheksbau von 1905 und Vorgängerbauten



Die Universitätsbibliothek in der Domus Wilhelmiana

Nach den Verlusten im Dreißigjährigen Krieg und den Zerstörungen des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde die stark geschrumpfte Bibliothek in dem zwischen 1712 und 1727 neu erbauten Hauptgebäude der Universität, der Domus Wilhelmiana (seit 1928 „Alte Universität”), untergebracht. Sie fand zunächst notdürftig in einem Raum im zweiten Obergeschoss Aufstellung. Im Jubiläumsjahr 1786 wurden im Westflügel des Erdgeschosses zwei Bibliothekssäle und ein Lesezimmer eingerichtet.

Die zu diesem Zeitpunkt bereits wieder über 12.000 Bücher umfassende Bibliothek war nun täglich, außer an Sonn- und Feiertagen, zwei Stunden geöffnet. Akademiker durften allerdings lediglich ein Werk außer Haus ausleihen. Ausnahmen gab es nur auf besondere Empfehlung von Professoren oder anlässlich der Ausarbeitung einer Dissertation.

1815 war die Universitätsbibliothek dann auf etwa 45.000 Bände angewachsen, die das gesamte Erdgeschoss einnahmen. Ein Jahr später kehrten die deutschsprachigen Handschriften der ehemaligen Bibliotheca Palatina aus Rom zurück. Der Ankauf der mehrere 10.000 Exemplare umfassenden Büchersammlung des Zisterzienserklosters Salem brachte dann 1826/1827 die Universitätsbibliothek erneut an ihre Kapazitätsgrenzen. Ein weiterer Umzug war unausweichlich.

Die historische Ansicht zeigt die Domus Wilhelmiana noch mit dem historistischen Dachreiter, den Josef Durm 1885 als Neuverkleidung des Uhrturms entworfen hatte. 1926 wurde diese Konstruktion wieder entfernt, da sie nicht mehr gefiel.


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