II. Hans Prinzhorn (1886-1933)
Spannung zwischen Leben und Geist
In den meisten seiner Schriften unternahm Prinzhorn den originellen Versuch, Ansätze der Psychoanalyse mit den Philosophien von Ludwig Klages (1872-1956) und Max Scheler (1874-1928) zusammenzudenken, mit dem Ziel einer metaphysisch und anthropologisch fundierten Sicht auf den Menschen. Von Klages übernahm er die Idee eines Dualismus von Leben und Geist im Menschen, legte diesen aber nicht als zerstörerischen Gegensatz, sondern als fruchtbare Spannung aus.
Auch Klages' Konzept einer Charakterologie erweiterte er eigenständig. Noch bis in die 1950er Jahre wurde Prinzhorns Position innerhalb der Bemühungen um eine „Deutsche Psychologie” gelegentlich diskutiert. Bald darauf ist dieser Zweig der Psychologie durch den Siegeszug der experimentellen Psychologie an den Universitäten abgestorben. Prinzhorns Schriften gerieten in Vergessenheit.
a) Hans Prinzhorn: Um die Persönlichkeit. Gesammelte Abhandlungen und Vorträge zur Charakterologie und Psychopathologie, Bd. 1, Heidelberg 1927
UB Heidelberg, M 1835-25::1.1927
b) Hans Prinzhorn: Leib-Seele-Einheit. Ein Kernproblem der neuen Psychologie,
Potsdam / Zürich 1927
Privatbesitz
c) Hans Prinzhorn: Persönlichkeitspsychologie. Entwicklung einer biozentrischen Wirklichkeitslehre vom Menschen, Leipzig 1932
Privatbesitz