II. Hans Prinzhorn (1886-1933)
Beitrag zur Psychotherapie
Das zweite Hauptwerk Prinzhorns enthält im Wesentlichen zweierlei: den „Abriss einer Biologie und Pathologie der Person vom Standpunkte der Leib-Seele-Einheit” und eine genaue Betrachtung der Therapiesituation. Aufgabe der Psychotherapie ist für Prinzhorn „die gleiche wie die jeder religiösen Gemeinschaft: Religio, Rückbindung, Einbettung des Einzelnen in etwas Überpersönliches, Bergendes.”
Dem Psychotherapeuten sieht er dabei die „Führung” anvertraut, weshalb er in dessen Person das „Hauptproblem der Psychotherapie” sieht und sich dieser ausführlich widmet. Karl Jaspers merkte zum Buch an: „sagt, was vielleicht viele erfahrene Nervenärzte denken, aber kaum aussprechen, voll Welterfahrung und geistreicher Beobachtungen, das ausplaudernde enfant terrible der Psychotherapie”. Das Buch erschien 1932 in englischer Übersetzung.
Hans Prinzhorn: Psychotherapie. Voraussetzungen, Wesen, Grenzen. Ein Versuch zur Klärung der Grundlagen, Leipzig 1929
Sammlung Prinzhorn Heidelberg