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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

I. Die Anfänge der Heidelberger Universität


Eine Prachthandschrift aus der Bibliotheca Palatina

Die altfranzösische Handschrift mit dem Text der „Pèlerinage de vie humaine” des Zisterzienserpriors Guillaume de Déguileville kam über Margarethe von Savoyen, in zweiter Ehe mit Kurfürst Ludwig IV. von der Pfalz verheiratet, in die Bibliotheca Palatina. Durch die Zusammenführung der universitären Buchbestände mit denen auf dem Heidelberger Schloss hatte Kurfürst Ottheinrich Mitte des 16. Jahrhunderts für ein dauerhaftes Anwachsen der Bibliothek gesorgt.

Gegenstand des Textes ist die Pilgerfahrt des irdischen Menschen zum himmlischen Jerusalem. Es gilt, alle Anfechtungen des diesseitigen Lebens mit den Waffen des Glaubens zu bekämpfen. Der als Mönch dargestellte Pilger begegnet auf seinem Weg den Personifikationen von Gut und Böse aber auch Lastern und Schwächen, denen es zu widerstehen gilt.

Erster Besitzer der Handschrift war Ludwig I. von Anjou, der aus einer äußerst kunstsinnigen Familie stammte. Zu seinen Brüdern zählten u.a. Jean Duc de Berry und Philipp der Kühne von Burgund. Margarethe von Savoyen hatte das Manuskript über ihren ersten Mann, den Enkel Ludwigs, erhalten. In die Bibliotheca Palatina kam die Zimelie als Erbe ihres Sohnes aus ihrer zweiten Ehe, des späteren Kurfürsten Philipps des Aufrichtigen. 1623 gelangte die gesamte Bibliothek als Kriegsbeute in den Vatikan. 1797 wurde eine kleine Anzahl der Handschriften, darunter auch die „Pèlerinage” nach Paris überführt, von wo sie 1815 nach Heidelberg zurückgelangten.

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