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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

I. Die Anfänge der Heidelberger Universität



Das Große Universitätssiegel

Das unmittelbar nach der Eröffnung der Universität 1386 in Auftrag gegebene Große Universitätssiegel wurde bis ins 18. Jahrhundert für die Besiegelung wichtiger Dokumente genutzt. Die Darstellung symbolisiert den Stiftungsvorgang.

Das mit sieben Zenti metern ungewöhnlich große Siegel zeigt unter einem spätgotischen dreiteiligen Baldachin den Apostel Petrus als Schutzpatron der Universität, einen mächtigen Schlüssel haltend. Rechts und links von ihm knien zwei Stifter, die Schilde mit den Wappen des kurfürstlichen Hauses, den Wittelsbacher Rauten und dem Pfälzer Löwen, halten. Die von Perlschnüren gerahmte Umschrift in gotischer Minuskel lautet s(igillum) rectoratus studii heidelbergensis.

Der originale silberne Siegelstempel aus dem Jahr 1386/87 – auch sigillum maius genannt – gehörte lange zu den Insignien der Universität. Er wurde vermutlich zusammen mit den kurfürstlichen Privilegien und anderen wichtigen Dokumenten in der Universitätstruhe (archa universitatis) aufbewahrt, die hinter dem Hauptaltar der Heiliggeistkapelle aufgestellt war.

Ende des 17. Jahrhunderts ging das Typar in den Wirren des Pfälzischen Erbfolgekrieges verloren, tauchte dann im Kunsthandel auf und wird heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt.


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