IV. Was muss man beim Zeichnen wissen?
Karthographie
Seit der Frühen Neuzeit wurde die graphische Erstellung von Landkarten für zivile und militärische Zwecke mit großem Engagement betrieben. Hauptaufgabe der Kartographen war die präzise Vermittlung von Geoinformationen auf maßstäblich verkleinerten Darstellungsflächen. Je nach Zweck der Karte wurden dazu aus der unendlichen Daten-Fülle eines jeden Geländes die wichtigsten Informationen ausgewählt und dargestellt. Um dabei möglichst eindeutige Angaben machen zu können, versuchte man schon früh ein System kartographischer Zeichen zu etablieren. Durch diese Generalisierung ermöglichte man es dem Benutzer, die in der Karte enthaltenen Informationen leicht aufnehmen und verstehen zu können.
Die 1732 erstmals erschienene Praxis Geometriae des Mathematikers und Architekturtheoretikers Johann Friedrich Penther (1693-1749) ist eines der bedeutendsten deutschsprachigen Lehrwerke zum Vermessungswesen im 18. Jahrhundert. Es handelt sich dabei um ein detailliertes, systematisch aufgebautes und auf praktische Anweisung zielendes Lehrbuch, das sich – vom Grundsätzlichen zum Komplexeren voranschreitend – der Handhabung und Berechnung geometrischer Instrumente, dem geometrischen Zeichnen und der Erstellung von Landkarten widmet und mit 25 doppelseitigen Tafeln reich und anschaulich bebildert ist.
IV.4.1
Johann Friedrich Penther
Praxis Geometriae, Augsburg: Probst 1752
Universitätsbibliothek Heidelberg, 2015 D 800 RES