II. Tradition und Erneuerung
Einhorn, gestochen von Mattäus Merian (Taf. XII)
Johann Jonston
Theatrum universale omnium animalium quadrupedum, Heilbronn:
Franz Joseph Eckebrecht, 1755
UB Heidelberg, O 1035-7 Folio RES
Als Universalgelehrter und Schriftsteller hat Johann Jonston (1603–1675) ein überaus vielseitiges Werk aus den Bereichen der Botanik, Ethik, Geographie, Medizin, Mineralogie, Pädagogik, Philologie und Philosophie, Theologie sowie der Zoologie hinterlassen. Für den zuletzt genannten Bereich der Zoologie ist er neben Gesner (II.11, II.14, II.17) und Aldrovandi (II.33) der dritte in der ersten Hälfte 17. Jahrhunderts tätige Enzyklopädist. Ähnlich wie jene kompiliert er aus der tradierten Wissensliteratur. Die Benennungen und Klassifizierungen nach Gattung und Art dienen auch bei ihm nur der Strukturierung des Gesamtwerkes.
Johnstons Hauptwerk, die „Historia naturalis animalium“, eine illustrierte Naturkunde, ist in fünf aufeinander folgenden und nach Gattungen gruppierten Einzelbänden erstmals bei Merian in Frankfurt erschienen. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Werk mehrfach verlegt und erst mit den späteren Nachdrucken zu einem Gesamtwerk vereint, das ab der in Amsterdam erschienenen Ausgabe von 1718 den Titel „Theatrum Universale Omnium Animalium“ erhielt.