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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


I. Das Buch der Natur

Konrad von Megenberg, Buch der Natur, Der Löwe (Bl. 101r)

Der Löwe (Bl. 101r)

Konrad von Megenberg: Buch der Natur, Hagenau, 1443‒1451.
Papier, 384 Bl., 61 kolorierte Federzeichnungen
UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 300

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Mit dem „Buch von den natürlichen Dingen“, auch kurz „Buch der Natur“ genannt, schuf Konrad von Megenberg (1309–1374) das erste Kompendium des Naturwissens in deutscher Sprache. Die ausgestellte Handschrift gehört zur Gruppe der so genannten ‚Prolog- bzw. Erstfassung’ die eine gereimte Vorrede enthält. Sie ist eines von drei erhaltenen „Buch der Natur“-Manuskripten, die in der in Hagenau ansässigen Werkstatt des Diebold Lauber entstanden sind. 13 der 61 ganzseitigen kolorierten Federzeichnungen des Codex stehen am Beginn der ‚Bücher’. Vor den einzelnen ‚Büchern’ geben häufig Schautafelbilder, wie bei den vierfüßigen Tieren oder den Vögeln, einen summarischen Überblick über die Arten. Dem gegenüber werden bei den Illustrationen zu den Einzelkapiteln exotische Tiere und Pflanzen, wie beispielsweise hier der Löwe, häufig alleine abgebildet. Die neuere Forschung geht davon aus, dass das Manuskript um 1455 über den Wild- und Rheingrafen Johann IV. zu Dhaun und Kyrburg in die Bibliotheca Palatina gelangte. Er war mehrfach Unterlandvogt des Elsass mit zeitweiligem Sitz in Hagenau. Als solcher hatte er enge Kontakte mit den Kurfürsten von der Pfalz und die Gelegenheit, ihnen Handschriften aus der Werkstatt Diebold Laubers zu vermitteln.

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