Rückblick: Vitrinenausstellung: Die „Hochzeit von Themse und Rhein“ –
ein Medienereignis des 17. Jahrhunderts
Am 14. Februar 1613 wurde in der Kapelle des Whitehall Palace die Ehe zwischen dem Heidelberger Kurfürsten Friedrich V. und der englischen Prinzessin Elisabeth Stuart, Tochter König Jakobs I., geschlossen. Aufwändig inszenierte Feierlichkeiten in London und Heidelberg machten diese "Hochzeit von Themse und Rhein", wie sie zeitgenössische Autoren nannten, zu einem Medienereignis ersten Ranges.
Die dynastische Verbindung besiegelte die konfessionspolitisch motivierte Allianz zwischen der Kurpfalz und England. Die Heirat erschien als ein deutliches Signal gegen die katholisch-habsburgische Vormachtstellung in Europa und wurde von der protestantischen Öffentlichkeit euphorisch gefeiert.
Das Paar verlebte jedoch nur wenige glückliche Jahre auf dem Heidelberger Schloss, das Friedrich für Elisabeth ausbauen ließ. Neben der Errichtung des „Englischen Baus“ wurde auch mit der Anlage des berühmten „Hortus Palatinus“ begonnen. Als sich der Kurfürst 1619 jedoch zum König von Böhmen krönen ließ, nahm die Geschichte eine tragische Wendung: Von katholischer Seite als Angriff auf die eigene Hegemonie empfunden, mündete diese Entscheidung letztendlich im Beginn des Dreißigjährigen Krieges und im Exil des Kurfürstenpaares.
Die UB Heidelberg bewahrt zahlreiche Druckschriften auf, die sich der Geschichte dieses kurfürstlichen Paares widmen. Denn bereits damals war die von zeitgenössischen Autoren sogenannte Hochzeit von Themse und Rhein ein Medienereignis ersten Ranges.
In einer kleinen Vitrinenausstellung im Westflügel des Erdgeschosses der UB wurden vom 20. August bis Ende Oktober 2013 einige Exponate zum Thema gezeigt.
Die obengenannten Schriften wurden zu einem großen Teil im Zusammenhang mit dem 400jährigen Jubiläum der Hochzeit digitalisiert und stehen online zur Verfügung.
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