'Mit schönen figuren' – Buchkunst im deutschen Südwesten
Im 15. Jahrhundert erlebte die europäische Buchkultur eine Zeit des Wandels. Über Jahrhunderte hinweg waren Bücher mühsam von Hand auf Pergament geschrieben und malerisch ausgeschmückt worden. Das Aufkommen von Papier, die Erfindung von Druckgraphik und Buchdruck schufen neue Vervielfältigungsmöglichkeiten und erweiterten in der Folge die Leserkreise.
Der Medienwandel von der Handschrift zum gedruckten Buch vollzog sich in Übergangsphasen, etwa ein halbes Jahrhundert existierten beide Buchformen nebeneinander. Das Spektrum der Beziehungen reicht von der reinen Imitation über wechsel- und gegenseitige Beeinflussungen bis hin zur Konkurrenz der technischen und funktionalen Ausdrucksmittel. Genauso wie die Schrift und das Layout der Bücher bewegt sich auch die bildkünstlerische Ausschmückung im Spannungsfeld von Tradition und Neuentwicklung.
Für die Ausstellung öffnen die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart und die Universitätsbibliothek Heidelberg die Tresore zu ihren einmaligen historischen Beständen an Handschriften und frühen Drucken.
An den ausgewählten Handschriften und Drucken, die alle zwischen 1430 und 1530 entstanden sind, spiegeln technisch-kulturelle, wirtschaftliche und soziale Aspekte der Buchkultur des Spätmittelalters. Als herausstechendes Merkmal der Buchkunst im deutschen Südwesten im 15. Jahrhundert zeichnet sich dabei eine außergewöhnliche Vielfalt ab. Denn so unterschiedlich die Vorstellungen und Interessen der Auftraggeber sein konnten, so unterschiedlich die künstlerische Herkunft der in den Werkstätten tätigen Maler und Holzschneider war, so verschieden erweist sich auch der künstlerischen Buchschmuck.
Die virtuelle Ausstellung gliedert sich in drei Bereiche:
Rundgang durch die virtuelle Ausstellung
- HandSchrift – Bewährt mit Pinsel und Feder
- BuchDruck – Wandel mit Holzblock und Letter
- Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter
Kontakt
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