II. Geschichte der Anatomie in Heidelberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Der Preis für die Forschung mit Quecksilber
Fohmann starb im Alter von nur 43 Jahren. Seine Lütticher Kollegen berichteten in einem ausführlichen Krankheits- und Obduktionsbericht über den Gesundheitszustand des Wissenschaftlers. Dort heißt es, dass sich die ersten Auswirkungen seiner Krankheit bereits vier Jahre vor seinem Tod bemerkbar machten. Der Leichnam zeigte die typischen Anzeichen einer Quecksilbervergiftung. Als Gründe beziehungsweise Symptome werden die „tägliche Beschäftigung […] mit metallischem Quecksilber“, aber auch sein „fast beständiger Aufenthalt in den Sälen der anatom. Anstalt“ und „häufig wiederholte deprimierende Gemüthsbewegungen“ angeführt.
Fohmann litt aufgrund eines „Rückenmarkleidens“ an ständigen Schmerzen, wurde „schwachsichtig“ und hatte Brustschmerzen sowie Herzklopfen. Trotz dieser Beschwerden arbeitete Fohmann bis zum Frühjahr 1837 „ohne Unterbrechung“ weiter und hielt täglich eine zweistündige Vorlesung. Am 25. September des Jahres verstarb er. Seine Obduktion wurde zwei Tage später im Anatomischen Theater der Lütticher Universität von zwei Anatomieprofessoren in Anwesenheit von Kollegen und Studierenden durchgeführt.
II.12 H. Häser: Ueber die Krankheit des verstorbenen Prof. Dr. Fohmann zu Lüttich, u. die Ergebnisse der Leichenuntersuchung. …,
in: Schmidt‘s Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin, 19,1838, S. 380-382
Universitätsbibliothek Heidelberg, P 375::19-20.1838