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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Katalogisierungsprojekte



Besuch der Salemer Bibliothek

1781 bereiste der Augsburger Notar Georg Wilhelm Zapf (1747-1810) Klöster in Bayern, Schwaben, im Schwarzwald und in der Schweiz, wobei er auch die Reichsabtei Salem besuchte und deren Bibliothek beschrieb.

Bibliotheksreisen waren in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts modern geworden, und so sind auch informative und teils lebhafte Beschreibungen der Salemer Bibliothek von verschiedenen Reisenden überliefert. Neben zahlreichen prominenten Zeitgenossen besuchte 1781 auch Georg Wilhelm Zapf Salem. Er wurde von Ignaz Weitenauer durch die alten und neuen Bibliotheksräume geführt. Bewunderte Zapf einerseits die Qualität und den Rang des Bestands, so musste er andererseits als Protestant doch feststellen, dass es auch „sehr viel unnüzes Zeug darinnen” gab.

Ein weiterer als Bibliothek genutzter Raum im Erdgeschoss der Prälatur direkt unter dem Bibliothekssaal, die so genannte ‘untere Bibliothek’, war nach einem ersten Eindruck Zapfs der Dublettenraum. Es stellte sich auf Nachfrage aber heraus, dass hier vor allem die libri prohibiti (die verbotenen Bücher) aufbewahrt wurden, denen sich Weitenauer in besonderer Weise annahm. Ferner erwähnte Zapf die Münzsammlung des Klosters, in der sich eine qualitätvolle Handbibliothek zur Numismatik befunden habe.

Zapfs Reisebeschreibungen, in Briefform verfasst, erschienen erstmals 1783; ausgestellt ist die aus der Salemer Klosterbibliothek stammende vierte, verbesserte und erweiterte Auflage von 1796.


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