I. Die Anfänge der Heidelberger Universität
Kurprinz Friedrich schreibt sich an der Universität ein
Die Immatrikulation des zukünftigen Kurfürsten wurde als bedeutendes Ereignis entsprechend feierlich begangen. So entstand anlässlich der Einschreibung am 19. Dezember 1581 auch eine Preisrede des Juristen Caspar Agricola. In ihr gibt er nicht zuletzt der Hoffnung Ausdruck, dass auch Friedrich als zukünftiger Landesherr die Heidelberger Universität und die „Studia” erhalten und „beßern” werde.
Als Geschenk der Universität erhielt Friedrich ein vergoldetes „Trinckgeschirr”, das mit verschiedenen „Bildwerck[en]” verziert war. Unter anderem war der Pokal am Fuß mit Darstellungen der fünf Sinne und im Mittelteil mit Miniaturen der sieben freien Künste und ihrer Attribute versehen.
Die Rede Agricolas, der zu diesem Zeitpunkt bereits seit über zwanzig Jahren die Dekretalenprofessur in Heidelberg innehatte, wurde von dem kurfürstlichen Arzt und Bibliothekar Joachim Strupp von Gelnhausen in das „Hofschulbuch” aufgenommen. In ihm sind zahlreiche Zeugnisse, die die Erziehung des Kurprinzen und seiner Schwester betreffen, zusammengefasst.
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Joachim Strupp von Gelnhausen (Kompilator): Hofschulbuch für Kurprinz Friedrich IV. und Prinzessin Christina von der Pfalz
UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 310, Heidelberg, 1583, Papier, Bl. 121v-127v