Historische Karten
In der Heidelberger Universitätsbibliothek gibt es keine Kartensammlung als geschlossenen Bestand. Die außerhalb von Konvoluten und Sammelmappen vorhandenen älteren topographischen, thematischen und sonstigen Einzelkarten sind im alten Alphabetischen Katalog (DigiKat) erfasst und auch im Realkatalog (Systematischer Katalog nach Wissenschaftsfächern in Bandform) verzeichnet. Die besonders alten und wertvollen Karten können im Handschriftenlesesaal eingesehen werden. Hierbei handelt es sich vor allem um Karten der im folgenden aufgeführten Fonds.
Heidelberger Karten
Bei den „Heidelberger Karten“ (in den alten Katalogen oft nur als „Karten“ bezeichnet) handelt es sich um eine auf Mappen verteilte Zusammenstellung von Karten und Plänen überwiegend aus dem 18. und 19. Jh bis ca. 1870, von denen einige regionalen Bezug haben. Zu den „Heidelberger Karten“ gibt es ein 1883 datiertes zweibändiges handschriftliches Verzeichnis: in der numerischen Folge der 313 Hauptnennungen und der weiteren Unterteilungen. Hier werden auch Bestände der Sammlung genannt, die später herausgelöst und in den Hauptbestand übernommen wurden, u.a. Karten und Pläne von Kriegsschauplätzen sowie militärische Operationskarten von Feldzügen, die in die Fachgruppe Geschichte eingereiht wurden.
Rothesche Kartensammlung
Ähnliches gilt für die 1844 als Geschenk des evangelischen Theologen Richard Rothe in die Bibliothek gekommene „Rothesche Kartensammlung“, die in den Katalogen oft auch nur als „Rothe“ bezeichnet wird. Der umfangreiche Nachlass Rothes, der ab 1837 als ordentlicher Professor an der Universität Heidelberg wirkte, befindet sich ebenfalls in der UB Heidelberg. Die in Mappen aufbewahrte Sammlung von Karten und Plänen, die überwiegend in den ersten vier Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts erschienen sind, ist ebenfalls in einem in der Reihenfolge von 220 Hauptnummern und Unternummern angeordneten handschriftlichen Verzeichnis aus dem Jahre 1882 erfasst. Auch hier finden sich einzelne in das Hauptsystem mit Zangemeister-Signaturen übernommene Kartentitel. Der Bestand umfasst u.a. Karten mit regionalem Bezug.
Rothe'sche Sammlung – digital
Pfälzer Karten
Einen Schwerpunkt im Bestand der Einzelkarten für den regionalen Bereich der alten Kurpfalz in ihren weitesten Grenzen und für das sonstige Heidelberger Umland bilden diverse Sammlungen von Pfälzer Karten. Dazu gehört die Sammlung, von der im Alphabetischen Katalog als „Pfälzische Ansichten“ auf verschiedene Systemstellen verwiesen wird. Die zahlreichen alten Karten und Pläne mit Pfälzer Bezug unter den 245 hier in Kurzfassung in numerischer Folge aufgeführten Stücken sind einzeln nicht in den Katalogen verzeichnet.
1975 wurde damit begonnen, alle im Bestand aufgespürten alten Einzelkarten zunächst mit Erscheinungsjahren bis ca. 1830 in einem Kreuzkatalog in Zettelform (Katalog der Alten Karten) zu erfassen, und zwar in einem Alphabet der Titel, Zeichner, Stecher, Drucker, Verleger und auch einer regionalen Zuordnung. Diese noch unvollständige Katalogübersicht weist zahlreiche Dubletten nach; sie schließt auch einen Teil der hier genannten Sammlungsbestände ein, bis jetzt ohne das von der Handschriften-Abteilung betreute Material. Sie erfasst zur Zeit auch noch nicht die alten Einzelkarten und Pläne, die anderen Gruppen zugeordnet sind.
Weltatlanten
Besonders erwähnenswert unter den alten Weltatlanten der UB sind folgende Werke
- Mercator-Hondius von 1596 ff.
- „Atlas Minor“ von Mercator-Jansson
- Bände 2 bis 12 einer französischen Ausgabe des „Atlas Blaeu“ von 1667
- Himmelsatlas „Harmonia“ des Cellarius in den Ausgaben von 1661 und 1708