Jacob Fidelis Ackermann (1765-1815)
Jacob Fidelis Ackermann wurde 1765 in Rüdesheim geboren. Er studierte in Würzburg und Mainz Medizin, im Jahre 1788 promovierte er dort zum Doktor der Medizin.
Nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt, der ihn unter anderem nach Österreich, Italien und in die Schweiz führte, wurde er 1789 Privat Dozent für Medizn, 1792 Professor für Botanik und 4 Jahre später Professor für Anatomie. 1804 erhielt er einen Ruf nach Jena, am 2. Februar 1805 kam er als erster hauptamtlicher Anatom nach Heidelberg. Bei seiner Ankunft befanden sich unter anderem die Skelette der beiden Räuber Schinderhannes und Schwarzer Jonas, einige Injektionspräparate, in Weingeist gelagert Feuchtpräparate und Trockenpräparate von einzelnen Extremitäten in seiner Sammlung.
Die Gründung einer Poliklinik, in welcher er unendgeldlich mittelose Patienten betreute, verhalf ihm zu einem sehr guten Ansehen unter der Bevölkerung. Ackermanns engagiertes Auftreten machte ihn und die Anatomie weit über Heidelbergs Grenzen bekannt. Niemand sonst wollte z. B. mit einer eigenen Theorie Galls Phrenologie in Frage stellen, doch Ackermann bestritt öffentlich die Schädellehre.
Daraufhin reiste Gall nach Heidelberg, um dort persönlich im Anatomischen Theater im Jahre 1807 gegen Ackermann anzutreten. Das Heidelberger Morgenblatt vom 8.2.1807 bestätigte Gall eine „seltene Gabe der Popularität“. Er versuchte, seine Meinung mit vielen Abgüssen, die er Eigens zur Beweisführung mitbrachte, zu untermauern.
Ackermann trug seinerseits ein präpariertes Rückenmark zur Schau und versuchte, „den ganzen Gegenstand aus der Sphäre der Laien“ wegzurücken. Ackermann starb 50 jährig im Oktober 1815 an einer Nierenentzündung. Die von ihm mitgebrachten Präparate sollten nach Ackermanns Tod von dem sogenannten Sammlungs-Vormund verkauft werden, die Universität und das Ministerium des Inneren entschieden jedoch, diese selbst anzukaufen. Ackermanns Nachfolger, Friedrich Tiedemann, konnte somit seine eigene, mitgebrachte Sammlung auf diesem Fundus aufbauen.
Zu den digitalisierten Werken Jacob Fidelis Ackermanns
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